Sankt Nikolaus
In Mitte von Sülz erhebt sich der neuromanische Kirchturm der Pfarrkirche St. Nikolaus. Eine unverkennbare Blickfang im beliebten kölner Stadtteil Köln-Sülz.
- Nikolauspl. 1A, 50937 Köln
- Gottedienste in St. Nikolaus
Geschichte der Kirche
Die heutige St.-Nikolaus-Kirche steht nach historischen Quellen an der Stelle, an der schon 1201 eine Nikolauskapelle bezeugt wird. Am 22. September 1907 legte Erzbischof Kardinal Antonius Fischer den Grundstein.
Bei einem Architektenwettbewerb fand die meiste Anerkennung der Jury der Entwurf von Franz Statz, der bis 1901 Diözesanbaumeister in Köln und danach Dombaumeister in Linz/Donau war. Er baute eine klar gegliederte dreischiffige neuromanische Kirche. Den Bauplatz hatte die Familie Josef Dahmen, Besitzer des Weishausschlösschens, der Gemeinde zum Geschenk gemacht.
Die Gemeinde selbst hatte jahrelang in sonntäglichen Sammlungen und mit der Unterstützung großherziger Gönner die finanziellen Mittel für den Kirchbau zusammengetragen. So konnte die Christmette 1908 schon in der neuen Kirche gefeiert werden, nachdem sie von Franz Joseph Hubert Becker (1886-1915) benediziert worden war. Die feierliche Konsekration erfolgte durch Erzbischof Kardinal Antonius Fischer am 6. Mai 1909.







Eine kleine Führung durch St. Nikolaus
Nikolaus – so heißt der Namenspatron und Namenstag ist der 6. Dezember. Und Geburtstag hat die Kirche auch, am 6. Mai, an diesem Tag im Jahre 1909 wurde sie eingeweiht.
So das Wetter mitspielt, dann schauen Sie sich den Sakralbau mal von außen an. Vielleicht machen Sie auch einen Rundgang. Das Gebäude ist eine dreischiffige neuromanische Kirche mit breitem Mittelschiff und mit einem 53 Meter hohen Turm. Das Kernmauerwerk besteht aus Backstein, verblendet mit hellem Tuff. Indem Sie wieder in das „Haus Gottes“ eintreten, lassen Sie sich beeindrucken von der Vielfalt dieses Hauses angefangen bei den Fußbodenkacheln, den tragenden Pfeilern, der Vierung mit dem Altar, den beiden Querschiffen und dem Mosaik in der Apsis, dem halbrunden Chor. Sie sehen viele Figuren, die Menschen darstellen, die als Heilige, also von Gott Begnadete, von gläubigen Menschen verehrt werden. Hierzu gehören Maria, die Mutter Gottes genannte, die als Madonnenfigur rechtsseitig der Choröffnung aufgestellt ist. Und natürlich der heilige Nikolaus und viele andere. Wenn Sie nun vor dem Altar stehend das Apsismosaik betrachten, eingerichtet 1919, erkennen Sie drei Personen und ganz viele Engel. In der Mitte sitzt Christus als Allherrscher, als Pantokrator auf einem Wolkenthron, seine dargestellte Größe bemisst 4,5 Meter. Über ihm die Hand Gottesvaters, unter ihm der Heilige Geist. Maria, die Mutter Jesu, wird links dargestellt, Johannes der Täufer ist die rechte Figur.
Orientiert an alten Mosaiken, also an Ornamenten mit bunten Steinen, erkennen Sie viele Engel, also Boten Gottes, Engel mit Harfe, Weihrauch und Posaune. Gewaltige Engel präsentieren sich als Gruppe zusammen mit den Erzengeln Michael und Gabriel. Auf dem Triumphbogen schließlich schweben Engel, die ihre Hände und Füße mit den Flügeln verhüllen. Sie lesen einen Spruch, den Jesaja, ein Prophet aus dem Alten Testament, geschrieben hat und übersetzt lautet: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen.
Die Fenster in der Halbrundung zeigen Symbole der vier Männer, die die Evangelien aufgeschrieben haben, (v.l.n.r.) der Mensch für Matthäus, der Löwe für Markus, der Stier für Lukas und der Adler für Johannes.
Der Altar, der große Tisch in der Vierung, ist der Mittelpunkt der Eucharistiefeier, der Danksagung, der heiligen Messe. Auf diesem Tisch wird das „Geheimnis des Glaubens“ gefeiert, an die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut von Jesus Christus. Bleiben Sie in der Vierung stehen und wenden den Blick auf die Rundfenster, die ganz ohne Computer erdacht und handgemacht sind. Je nach Sonnenstand wird vor allem vom Südfenster die Kirchenwand mit einer bunten Lichtervielfalt bemalt.
Wenn Sie jetzt zurückblicken, bewundern Sie die Fußbodenkacheln, seit 1909 sind diese eindrucksvollen Kacheln in der Kirche verlegt. Und natürlich, noch ein Blick nach oben auf die Eingangsempore: Seit November 2009 ist hier ein Instrument installiert, das die Orgelbaufirma Mühleisen entworfen hat und dessen voller Klang fast jeder Orgelliteratur berauschend gerecht wird. Nicht nur in der Gemeindebegleitung, sondern auch durch angebotene Abendmusiken ein unersetzbarer Klangkörper.
Und wo bleibt der Nikolaus?
Dem können Sie jetzt begegnen in seiner Nische im linken Seitenschiff. Die Holzfigur stellt den segnenden Bischof dar, mit der linken Hand umgreift er das Evangelium, auf dem ein Fass steht, aus dem drei Jungen rauszukriechen versuchen. So genau wissen wir gar nicht, ob der Heilige gelebt hat. Zugeschrieben wird ihm die Zeit zwischen 270 und 340 n. Chr., er war zuletzt Bischof von Myra, heute in der Südwesttürkei. Die Heiligen, also die von Gott Begnadeten, leben von den ihnen zugeschriebenen Legenden. Das sind Erzählungen aus dem Alltag der Zeit, in der diese gelebt haben. Sie handeln von Not, Überleben, Hungersnot, Armut und Reichtum

„Denn für Gott ist nichts unmöglich.“