Im Kreislauf der Jahreszeiten bricht mit dem Frühling ein weiteres Jahr der Erdenzeit die Sehnsucht nach neuem Leben in uns Menschen auf. Nicht ohne Zusammenhang hat das Osterfest hier eine kostbare Bedeutung für die Christenheit.
Durch Jesus wird uns immer neu bewusst, dass der Sinn seines Lebens die Hingabe ist.
Genährt aus dem Vertrauen auf Gott, den Vater, erwächst in ihm die Fähigkeit, für die Menschen da zu sein und sich zu verschenken. Dies endet paradoxerweise am Kreuz. Eigentlich katastrophal.
Dann überliefert das Glaubensbekenntnis, dass der gestorbene Herr hinabsteigt in das Reich der Hölle. Hier, in der Gottesferne, zieht er gewissermaßen die Toten empor aus aller Unerlöstheit.
Diese Wirklichkeit gilt nicht erst nach unserem Lebensende, sondern mittendrinn.
Am Ende steht damit nicht das Aus, sondern die Auferstehung, die hineinmündet in die grenzenlose Herrlichkeit der Liebe Gottes.
Auferstehung – Aufatmen – Aufgenommen-Sein, das ist unser Glaube, der unsere Sehnsucht nach Leben ausdrückt.
Diese Qualität christlichen Glaubens kommt aber nicht einfach von selbst. Der Auferstehungsglaube kennt die Katastrophe, er kennt das Leiden, Einsamkeit und Trostlosigkeit. Aber er wächst durch all diese Erfahrungen hindurch, hinein in das Vertrauen geschenkter Auferstehung.
Dass wir in diesem Glauben der Auferstehung wachsen und reifen, dass wir erlöst sind und leben – das wünsche ich uns von Herzen.
Karl-Josef Schurf, Pfarrer